Klartext-Regeln
Klartext schreiben kann jeder. Nur wie? In der Ratgeber-Literatur finden sich zahlreiche Verständlichkeits-Tipps (siehe Lesetipps).
Für die Klartext-Initiative haben wir sie zu fünf einfachen Basisregeln zusammengefasst, die sich jeder merken kann (die Regeln können Sie sich auch zusammen mit der Klartext-Checkliste als PDF-Faltblatt herunterladen):
- Vermeiden Sie unnötig lange und komplizierte Sätze: Die meisten langen Sätze lassen sich ohne Probleme in zwei oder mehr kurze Sätze zerlegen. Und das, ohne dass dabei Informationen verloren gehen. Im Gegenteil: Wer darauf achtet, dass ein Satz nur ein bis zwei Informationen enthält, erleichtert dem Leser die Informationsaufnahme sehr.
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- Vermeiden Sie unnötig lange, schwere und seltene Wörter: Oft verwendet man im Austausch mit anderen Experten komplizierte Wörter. Dabei fällt einem gar nicht mehr auf, dass sie (für Laien) schwierig zu verstehen sind. Das nennt man den "Fluch des Wissens". Mit ein bisschen Übung lässt sich dieser aber überwinden. So wird ein "Überwerfungsbauwerk" dann wieder zur "Brücke". Und der „leverage effect“ wieder zur „Hebelwirkung“. Und falls sich ein schwieriges oder langes Wort gar nicht vermeiden lässt: Erläutern Sie es kurz (z.B. in Klammern) oder setzen Sie einen Bindestrich, um dem Leser die Wortbestandteile zu verdeutlichen (z.B. "Bachelor-Studiengang").
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- Vermeiden Sie Passiv- und Nominalstil: Wissenschaftssprache und Amtssprache haben eines gemeinsam: Es wimmelt nur so von Passivsätzen und Nominalisierungen. Das führt dazu, dass ein Text schwerer lesbar wird. Nur selten sind diese Formulierungen zwingend nötig. In der Alltagssprache kommen wir ja auch weitgehend ohne sie aus.
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- Vermeiden Sie unnötige Detailinformationen: Ein guter Klartexter erspart dem Leser unnötige Detailinformationen. Das ist keine Heimlichtuerei, sondern lenkt die Aufmerksamkeit auf die wirklich wichtigen Informationen. Und schafft Raum, um diese mit den notwendigen Erläuterungen zu versehen.
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- Führen Sie den Leser durch eine klare Struktur und einheitliche Wortwahl: Häufig verstecken sich hinter komplizierten Texten relativ einfache Botschaften. Der Grund: Es fehlen eine klare Gliederung und ein einheitliches Vokabular. Durch Zwischenüberschriften, Aufzählungen und eine konsistente Wortwahl kann auch der eilige Leser schnell erfassen, um was es geht. Das ist bei Texten fürs Internet besonders wichtig.
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Und wer es noch genauer wissen will, der findet hier unsere Klartext-Checkliste.